Internet Protocol

Aus Lowlevel
(Weitergeleitet von IP)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Das Internet Protocol (IP) ist ein sehr weit verbreitetes Netzwerkprotokoll. Es ist die Grundlage des Internets, daher auch der Name. Es wird sehr häufig zusammen mit dem Transfer Control Protocol (TCP) verwendet, das auf dem IP aufbaut.

Nutzen

In Ethernetnetzwerken baut IP direkt auf Ethernet auf. Ethernetpakete können nur innerhalb eines LANs verschickt werden, da es zum Beispiel im Internet kein Ethernet gibt. Das IP ermöglicht es, Pakete in andere LANs oder über Internetworks (wie das Internet) zu verschicken, da die IP-Adresse eine logische und keine physikalische Adresse wie die MAC-Adresse ist. Daher muss keine direkte Verbindung zum Ziel bestehen, sondern nur eine logische, die über mehrere Zwischenstationen (z. B. Router) verlaufen kann. Mit Protokollen wie Ethernet können nur direkte Verbindungen (zum Beispiel zum Router) hergestellt werden.

Aufbau von IP-Paketen

Übersicht

0 4 8 12 16 20 24 28 31
Version Headerlänge Priorität Paketlänge
Paket-ID Fragment Offset und Flags
TTL Protokolltyp Prüfsumme
Absender-IP
Ziel-IP
evtl. Optionen


Genaue Betrachtung

Bitte beachten: Wie bei vielen Netzwerkprotokollen wird auch bei IP Big-Endian verwendet.

Offset Länge Beschreibung
0x00 0,5 Version (4 für IPv4)
0x00 + 1/2 0,5 Länge des Headers in DWords (Also 5 (denn 5 * 4B = 20B), wenn keine Optionen verwendet werden)
0x01 1 Priorität (z. B. 0 (normal))
0x02 2 Größe von Header und Daten zusammen in Bytes
0x04 2 ID des Paketes (z. B. 0x0000, wird für Fragmentation benötigt)
0x06 2 Fragment Offset und Flags (auf 0x4000 (bzw. 0x0040 für Little-Endian) setzen, um Fragmentation zu deaktivieren)
0x08 1 TTL (Time to Live, wird von jeder Station, die das Paket weiterleitet um eins dekrementiert, ist der Wert 0, so wird das Paket verworfen, dies verhindert, dass Pakete im Kreis geleitet werden und so das Netzwerk unnötig überlasten; ein Standardwert ist 128)
0x09 1 Protokoll (gibt das in den Nutzdaten verwendete Protokoll an (z. B. 0x01 für ICMP, 0x06 für TCP, 0x11 für UDP))
0x0A 2 Prüfsumme (siehe Netzwerkprüfsumme zur Berechnung, wird ausschließlich über den Kopf berechnet)
0x0C 4 IP des Absenders
0x10 4 IP des Empfängers
0x14 Länge des Headers - 20 Hier können noch Optionen angegeben werden, wie das Paket zu behandeln ist. Die Größe dieses Feldes muss immer ohne Rest durch vier teilbar sein (da die Länge des Headers in Viererschritten angegeben wird), daher muss es gegebenenfalls mit Nullbytes aufgefüllt werden.
0x14+? Gesamtlänge - Länge des Headers Die Nutzdaten

Im Typfeld des Ethernetpaketes muss übrigens 0x0800 für IP eingetragen werden.

Fragmentierung

IP-Pakete können in mehrere Pakete unterteilt werden. So unterstützt z. B. Ethernet nur ca. 1,5-kB-Pakete. Um diese Grenze zu umgehen, kann man IP-Pakete so unterteilen, dass sie z. B. in 1-kB-Paketen gesendet werden können. Diese Fragmentierung wird jedoch kaum verwendet, da höhere Protokolle wie TCP dies auch unterstützen. Diese werden somit weitaus häufiger zur Fragmentierung verwendet (gerade bei TCP ist diese Fragmentierung sehr wichtig, da die Daten dem Anwender als ein Datenstrom und nicht als einzelne Datenpakete erscheinen sollen).

C-Struktur

Hier noch eine C-Struktur für einen IP-Paketheader, funktionsfähig zumindest für i386: <c>typedef uint32_t IP_t; struct ip_header {

 unsigned headerlen : 4; //Vertauscht, da höherwertige Bits zuerst kommen (Big Endian wird nur für die Bytereihenfolge verwendet)
 unsigned version : 4;
 uint8_t  priority;
 uint16_t packetsize;
 uint16_t id;
 uint16_t fragment;
 uint8_t  ttl;
 uint8_t  protocol;
 uint16_t checksum;
 IP_t     sourceIP;
 IP_t     destinationIP;

} __attribute__((packed));</c>